wp_vcerber2Ein Experte von Trend Micro hat eine neue Version der Ransomware Cerber entdeckt, die nicht nur optisch anders in Erscheinung tritt, sondern auch bedeutende Änderungen unter der Haube erfahren hat.
Bei der Infizierung der Systeme verfolgt die Ransomware Cerber2 gewohnte Methoden und erpresst nach erfolgreicher Verschlüsselung der Dateien seine Opfer durch Zahlung eines Lösegeldes. Da aber in der Vergangenheit immer wieder Wege gefunden wurden die Lösegeldzahlung zu umgehen, setzen die Cyber-Kriminellen stetig auf eine Erweiterung, Änderung und Optimierung Ihres Schadcodes, um es den Sicherheits-Experten möglichst schwer zu machen.
Cerber2: So dürfte das geänderte Erscheinungsbild des neuen Cerber bei seinem Opfern in Erscheinung treten. Es erscheint nach erfolgreicher Infizierung und Verschlüsselung der Daten mit einer großflächigen verpixelten Warnung, worauf dem Opfer mitgeteilt wird, dass seine Dokumente, Fotos, Datenbanken und andere wichtige Dateien jetzt verschlüsselt sind (Bild). Weiterhin werden mehrere temporäre Adressen für Informationen und Zahlungsbedingungen angegeben.

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Bild: bleepingcomputer.com – Warnung des Cerber2

Anders als in der ersten Version des Cerbers wurden im Cerber2 diverse Programmier-Fehler im Code beseitigt und der interne Packer ersetzt. Eine Anaylse des Quelltextes der Ransomware wird deutlich erschwert und die Erkennungsrate von installierten Sicherheitssystemen deutlich gesenkt. Zudem nutzt die Ransomware jetzt eine Microsoft Verschlüsselungs-Engine, wodurch nun  statt einer 16 Bit nun eine 32 Bit Verschlüsselung bei den Dateien des Opfers für Schaden sorgt.
Auf diese Datei-Formate hat es der Cerber2 abgesehen:
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Bild: bleepingcomputer.com – Dateiformate

Der Cerber2 hat zu seiner Vorgängerversion einige Änderungen erfahren, sodass derzeit eine Wiederherstellung der verschlüsselten Daten des Anwenders mit dem von Trend Micro bereitgestellten Decryptor bislang nicht möglich ist.

Angst und Einschüchterung ist die Motivation der Kriminellen: Wir von Botfrei schließen uns der Meinung des BSI, dem BKA und Polizeibehörden an und raten dringend davon ab, Lösegeld an die Cyberkriminellen zu bezahlen!

Maßnahmen die getroffen werden können, bevor Ransomware den Rechner blindinfiziert.

  1. Wichtiger denn je, machen Sie regelmäßig Backups von ihren wichtigen Daten und bewahren Sie diese getrennt vom Rechner auf. Schauen Sie sich dazu Clonezillaan, oder lesen Sie hier, wie Dateien über Windows gesichert werden können>>
  2. Deaktivieren Sie Macros in Office, laden Sie Dokumente nur aus vertrauenswürdigen Quellen! Gut zu Wissen: Macro-Infektionen sind in alternativen Office-Anwendungen wie Libre-Office nicht funktionsfähig.
  3. Überprüfen Sie Ihren Rechner mit unseren kostenfreien EU-Cleanern>>
  4. Schützen Sie Ihren Computer vor einer Infektion, indem sie das System immerup-to-date” halten! Spielen Sie zeitnah Anti-Viren- und Sicherheits-Patches ein.
  5. Seien Sie kritisch beim Öffnen von unbekannten E-Mails. Klicken Sie nicht aufintegrierte Links, bzw. öffnen Sie niemals unbekannte Anhänge.
  6. Arbeiten Sie immer noch am Computer mit Admin-Rechten? Ändern Sie die Berechtigungen beim täglichen Arbeiten auf ein Mindestmaß und richten Sie die Benutzerkontensteuerung (UAC) für ausführbare Programme ein.
  7. Verwenden Sie unbedingt eine professionelle Anti-Viren-Software, auch auf einem Mac
  8. Verhaltensbasierter Antiviren-Schutz wie der Malwarebytes Anti-RansomEmsisoft Anti-Malware und HitmanPro.Alert von Surfright bieten einen starken Schutz gegen aktuelle und künftige Bedrohungen von Ransomware.
Können Sie Ihre verschlüsselten Dateien nicht einordnen, lesen sie hier>>

Brauchen Sie dazu Hilfe? Das Botfrei-Team bietet ein kostenfreies Forum an. Experten helfen „Schritt für Schritt“ bei der Lösung, Entfernung und nachhaltigen Absicherung des Computers.

Darauf sollten Sie im Forum achten: Damit die Experten auf Sie aufmerksam werden und helfend unterstützen können, sollten Sie sich imForum anmelden und einen Beitrag erstellen in dem Sie Ihr Problem schildern. Nur dann kann individuell geholfen und die Infektion entfernt werden!

Bild: bleepingcomputer.com;