wp_malware-tools_webshFrüher waren Hacker noch Experten mit speziellen und überaus breiten Know-How über diverse Betriebssysteme und Programmier-Sprachen – Der heutige “möchtegern Hacker” macht es sich relativ einfach und geht dazu in einen “Online-Supermarkt” , kauft sich je nach Vorliebe und zum Teil für kleines Geld, entsprechende Malware-Tools. Ohne grosses Wissen lassen sich u.a damit der Gegenüber manipulieren, ausspähen bzw. sogar groß angelegte Cyberangriffe auf Unternehmen ausüben.
Dass man die verschiedensten Malwarebaukästen über Marktplätze im Darknet im Internet beziehen kann, ist nichts unbekanntes. So sind Experten von Kaspersky jetzt über eine Plattform bzw. Webshop im Internet gestolpert, der u.a. Malwarebaukästen schon als “Rundum-Sorglospaket” mit Abofunktion für 25 US-Dollar anbietet. Bei genauerer Recherche fanden die Experten heraus, dass aus dem Shop genutzten Malware-Programme bereits zwischen 2013 und 2016 für mehr als 400.000 Cyberangriffe weltweit verantwortlich waren. Dabei liessen sich Spuren auf Systeme in Russland, Indien, USA, Deutschland und in den Vereinigten Arabischen Emirate zurück führen.

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Bild: Kaspersky – Infizierte Systeme

Alleine zum Ende des Jahres 2015 sollen um die 1800 zahlende Mitglieder auf der Plattform aktiv gewesen sein. Zu Beginn des neuen Jahres, steigen laut Kaspersky die Infektionen über die Malware “Adwind Rat” rasant an. Bereits 68.000 Anwender sollen sich dabei im Januar mit der Malware, welche vornehmlich über breit angelegte Spam-Kampagnen auf die Rechner gebracht wird, infiziert haben.
Verwundert waren die Experten über die so noch nie gesehenen, verschiedenen im Webshop angebotenen Abo-Modellen, die in der Basic-Version bereits für 25 US-Dollar und bis zum Ultimate-Paket für 300 US-Dollar angeboten wurden. Geschätztes Einkommen der Betreiber soll so bei über 200.000 US-Dollar liegen.
Fazit: Grundsätzlich sollten Sie niemals solche Tools kaufen bzw. verwenden! Nicht nur, dass bei Verwendung oder auch nur bei Versuchen mit solcher Software, durchaus große Schäden entstehen können, so sind etwaige “Angriffe” auf andere Systeme keine Kavaliersdelikte und werden empfindlich bestraft. Darüber hinaus kann bei Verwendung solcher Baukästen auch das eigene System mit einer Infektion kompromittiert wird.
Bild: freedigitalphotos.net