whatsapp.abzocke.facebookDie neueste WhatsApp-Abzocke ist wieder ein gutes Beispiel dafür, was in in Sachen falsch läuft.

Kriminelle kaufen sich völlig legitim Werbeplatz auf einem Werbeserver und platzieren dort eigene Anzeigen. Eine Webseite macht mit dem Werbeserver Geschäfte, natürlich ohne den Inhalt der Werbung zu kontrollieren. Auch beim Ausspielen findet keine Kontrolle mehr statt. Weder Thematisch noch wird der Inhalt nach Schadsoftware oder ähnlichem kontrolliert. Das Ergebnis ist in diesem Fall, dass Werbung für eine dreiste Abo-Abzocke über die Webseite einer großen deutsche Tageszeitung ausgespielt wird.

Wie von Heise Security berichtet, wurden Benutzern die mit Mobiltelefonen auf die Webseite dieser Tageszeitung gingen eine Warnung angezeigt.

Warnung: Whatsapp läuft heute ab!

Screenshot von Heise.de

Screenshot von heise.de

Klickt man darauf, landet man auf einer weiteren Webseite, auf der die Nachricht sogar noch akuter wird. Hier läuft dann auch ein Countdown von 30 Sekunden herunter. Man setzt hierbei wohl auf die Panikreaktion von einzelnen Benutzern. Es wird ein Text wie “Laden Sie die neue Version herunter, um unseren Gratisdienst weiter nutzen zu können.” angezeigt und darunter ein großer Download-Knopf.

Screenshot from 2015-11-24 11-48-01

Screenshot von heise.de

Klickt man auf diesen, kommt man nicht auf eine offizielle Seite von WhatsApp oder dem entsprechenden Store zum genutzten Mobilfunkgerät, sondern landet auf einer Webseite, die für Whatsapp-Hintergründe wirbt.

Vorsicht: Gebt auf dieser Seite auf keinen Fall eure Telefonnummer ein.

Wer dort seine Telefonnummer eingibt schließt automatisch ein Abo ab, dass mit 20 Euro pro Monat, eure Telefonrechnung  belastet. Das Abo soll sich laut dem Anbieter durch eine SMS an die Rufnummer 82555 mit dem Text “STOP ALL” wieder kündigen lassen.

Wer das Abo versehentlich abgeschlossen hat, soll es laut Anbieter durch eine SMS-Nachricht mit dem Inhalt “STOP ALL” an die Rufnummer “82555″ wieder kündigen können.

Ein guter Tipp kommt hier von gulli.com:

Damit solcher Betrug grundsätzlich erschwert wird, kann per Anruf beim eigenen Mobilfunkanbieter auch eine sogenannte Drittanbietersperre eingerichtet werden. Sie unterbindet WAP-Billing, also die Abrechnung von Diensten über die Telefonnummer und Telefonrechnung. Da auch sinnvolle Dienste wie etwa der Kauf von Busfahrkarten mit dem Telefon über WAP-Billing abgewickelt werden, erlauben manche Anbieter auch nur die Sperrung einzelner Dienste.

Wir empfehlen meim Surfen im Internet generell einen Ad-Blocker zu verwenden. Wie wir an dem aktuellen Beispiel sehen, wird Werbung auch auf Mobilfunkgeräten zum Problem. Solange die Werbeindustrie und die Seitenbetreiber sich keine Gedanken zum Schutz Ihrer Benutzer machen, dienen Ad-Blocker eurer Sicherheit und dem Schutz eurer Privatsphäre.