Das Thema Datenschutz hat sich nicht zuletzt durch die aktuellen Meldungen zu NSA-Abhörprogrammen und Snowden-Enthüllungen im Bewusstsein der Gesellschaft verankert. Eine Befragung von knapp 600 Smartphone-Nutzern verdeutlicht die hohe Sensibilität für Datenschutz und Datensicherheit bei der Nutzung von Apps. Es herrscht jedoch eine Diskrepanz zwischen dem theoretischen Verständnis von Datenschutz und dem alltäglichen Umgang mit den eigenen Daten. Vom 18. Juli bis zum 23. Juli hat mediaTest digital in Zusammenarbeit mit testhub eine Online-Umfrage unter 558 aktiven Smartphone-Nutzern im deutschsprachigen Raum durchgeführt.

  • MediaTest digital und testhub befragen rund 600 Smartphone-Nutzer
  • Thema: Sensibilität für Datenschutz und Datensicherheit bei der Smartphone-Nutzung
  • Diskrepanz zwischen Sicherheitsbewusstsein und aktivem Verhalten
  • Wunsch nach mehr Transparenz in den App-Berechtigungen und AGB
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Befragung von ca.600 Smartphone-Nutzern

Die Ergebnisse der Studie zeigen einen deutlich erhöhten Bedarf an Sicherheit bei der Nutzung von Apps. 85% der Befragten würden aufgrund von Datenmissbrauch/-verlust von der Nutzung einer App absehen. Trotz des eindeutigen Sicherheitsbewusstseins übertragen die Anwender dieses noch nicht in ihr tägliches Nutzerverhalten, wenn es um den Einsatz beliebter Social Apps wie Facebook oder WhatsApp geht. Mit 51% sind über die Hälfte der Befragten selbst bei Bekanntwerden von Datenschutzverstößen nicht bereit, auf diese Apps zu verzichten. Ebenso gibt es Aufklärungsbedarf bei der Zustimmung zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Oftmals sind diese mühevoll zu lesen oder schwer zu verstehen, weshalb 78% der Befragten angeben, sie garnicht erst nicht zu lesen. Doch gerade an dieser Stelle sollten Smartphone-Nutzer aufmerksam sein, denn die AGB stellen eine große Gefahr für den Schutz persönlicher Daten dar. 66% der Befragten informieren sich vor der Installation über die von der App angeforderten Berechtigungsanfragen. Das Problem, dass die angegebenen Berechtigungen oftmals nicht dem tatsächlichen Datenverkehr der App entsprechen, ist den meisten Nutzern nicht bewusst. Das Verständnis für den Verwendungszweck von App-Benachrichtigungen durch den App-Anbieter belegt die Unzufriedenheit der Nutzer. Nur 21% fühlen sich gut informiert, wieso bestimmte Berechtigungen abgefragt werden. Über die Hälfte der Befragten erklären sich bereit, mehr für Apps zu bezahlen, wenn diese hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit vertrauenswürdig sind. 95% würden zudem die Kennzeichnung von Apps mit Gütesiegeln, wie dem Trusted App Zertifikat, begrüßen. 92% würden eine Plattform begrüßen, die ausschließlich und permanent auf Datenschutz und –sicherheit geprüfte Apps enthält.